Konferenz "Solidarität weiter denken – Bausteine für eine Neugestaltung der Welt"
„Die Welt leidet nicht an zu wenig Hilfe, sondern an den Verhältnissen, die immer mehr Hilfe notwendig machen“, so Thomas Gebauer von der Stiftung medico international über die weltweiten Entwicklungen, die wir seit Jahren zu beobachten haben. Was leistet aber „Hilfe“, wie ist sie verfasst? Schafft „Hilfe“, wie wir sie traditionell kennen und praktizieren, tatsächlich das, was sie verspricht, nämlich einen erheblichen Beitrag zu einer neuen Gestaltung der Welt zu leisten? Zu einer Welt von Solidarität statt von Konkurrenz, von Empathie statt von Egoismus, von Toleranz statt von Ignoranz, von kosmopolitischen Lebensformen statt von völkischer Enge. In vielen Teilen der Welt – nicht zuletzt in Ländern des Globalen Südens – sind die Menschen längst aufgebrochen zu einer Welt, in der „die Würde eine alltägliche Selbstverständlichkeit“ ist – wie es zum Beispiel auf einem Plakat in Chile heißt. Was können wir hier im Globalen Norden dazu tun, um an dieser Welt, in der „Würde selbstverständlich“ ist, mitzubauen? Wie organisieren wir „solidarische Hilfe“, die die Würde aller Beteiligten zur Grundlage hat? Was und wie können wir vom „Süden“ lernen? Schaffen womöglich gerade die Verwerfungen der „Corona-Zeiten“ die Chancen und einen Schub für das Umsteuern und den Neubeginn?
Die Konferenz „Solidarität weiter denken“ will diese Fragen aufnehmen und Antworten (ver-) suchen. Sie will Anstöße geben, zum Nachdenken anregen, bisher Gewohntes und Praktiziertes in Frage stellen, notwendige Alternativen formulieren, vor allem aber die Lust an der Veränderung und Neugestaltung der Welt lebendig werden lassen. Sie richtet sich an (Nach-)Denkende über den Zustand dieser Welt, an engagierte Praktikerinnen und Praktiker in den Weltläden, Partnerschaftsgruppen, Kirchengemeinden, Eine Welt-Vereinen (oder wie auch immer sie heißen mögen), kurz: an Menschen, die die Welt nicht länger nur „ertragen“ wollen, sondern menschlich umgestalten. Damit die Würde aller nicht nur ein allgemeines Versprechen bleibt, sondern alltägliche Wirklichkeit wird.
Freitag, 22.10.2021, 19:00 Uhr Stadthaus Ulm
19:00 Uhr Impuls zur Eröffnung der Konferenz mit Prof. Dr. Elísio Macamo
19:15 Uhr Vortrag "Zukunftsvisionen einer solidarischen Lebensweise" mit Prof. Dr. Ulrich Brand
20:00 Uhr Pause
20:30 Uhr Gesprächsrunde: "Vom Denken zum Handeln" mit Prof. Dr. Ulrich Brand, Kathrin Hartmann und Prof. Dr. Elísio Macamo
21:30 Uhr Voraussichtliches Ende Auftaktveranstaltung
Samstag, 23.10.2021, 09:30 bis 17:00 Uhr Technische Hochschule Ulm, Prittwitzstraße 10
09:30 Uhr Input: "Globale Solidarität und autonome Selbstverwaltung – Zeit für eine Weltsozialpolitik" mit Thomas Gebauer
10:30 Uhr Podium: Inputs und Gespräche "Solidarische Aufbrüche in Lateinamerika" mit Eva Kalny, "Sind die Heilmittel schlimmer als die Krankheit?" mit Elísio Macamo, "Das Märchen von der Augenhöhe – Macht und Solidarität in Nord-Süd-Partnerschaften" mit Muna Hassaballah, "Weltrettung als profitables Geschäftsmodell" mit Kathrin Hartmann, "Handel im Spannungsfeld zwischen Solidarität und Konkurrenz" mit Boniface Mabanza
12:00 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr Workshops: "Internationale Solidarität" mit Eva Kalny, "Solidarität als Dialog und Verständigung" mit Elísio Macamo, "Alternativen zur Imperialen Lebensweise" mit Boniface Mabanza und Ulrich Brand, "Bausteine einer solidarischen Lebensweise" mit Thomas Gebauer, "Kritische Anmerkungen und Perspektiven für den Fairen Handel" mit Kathrin Hartmann, "Solidarische Partnerschaften" mit Muna Hassaballah
16:00 Uhr Gallery Walk: Austausch, Gespräche, Impulse der Tagung
16:30 Uhr Ausklang mit Imbiss
Detailliertes Programm und Anmeldung unter: www.dimoe.de/veranstaltungen/.
Teilnahmegebühr 25,00 €
Für die geplante Präsenzveranstaltung ist ein Hygienekonzept erstellt.
Veranstalter:innen: Ulmer Netz für eine andere Welt e. V., Verein Ulmer Weltlden e. V., Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung / ZEB, Technische Hochschule Ulm
In Kooperation mit Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg / DEAB, Eine Welt-Regionalpromotorin Ulm/Alb-Donau/Ostalb, DIMOE - Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung / DiMOE, Entwicklungspädagogisches Informationszentrum Reutlingen / EPiZ, Evangelische Akademie Bad Boll, Forum der Kulturen Stuttgart e. V., Kairos Europa e. V., Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg / SEZ, engagiert in ulm e. V., Haus der Begegnung Ulm