Zukunftswerkstätten

"Buen Vivir – Vom Recht auf ein gutes Leben", hieß eine Veranstaltung im April 2015 im Ulmer Haus der Begegnung mit einem der führenden Intellektuellen Lateinamerikas, Alberto Acosta, dem ehemaligen Minister und Präsidenten der Verfassunggebenden Versammlung Ecuadors. Im Mittelpunkt des Abends stand seinerzeit die Frage, welche Eckpunkte für eine solidarischere und demokratischere Lebensweise auf dieser Welt erforderlich sind. Kurzum: "Buen vivir", die Idee eines tatsächlich "erfüllten Lebens", zielt auf eine neue "Ethik der Entwicklung" ab, es fordert ein soziales und solidarisches Wirtschaften und eine Abkehr vom wirtschaftlichen Wachstum als dem zentralen Kriterium von "Entwicklung".

Mit der Absicht, diese Gedanken für die Diskussionen im mittleren Europa fruchtbar zu machen, finden seit November 2015 jährliche Zukunftswerkstätten statt, um Ideen und Impulse für das "gute, erfüllte Leben für alle" hier zusammenzutragen. Dabei geht es sowohl um die Formen des persönlichen Konsumierens als auch um die (Wieder-)Belebung von politischem Handeln. Und zwar ganz im Sinne des zentralen Mottos des Berliner Sozialpsychologen Harald Welzer: "Es ist höchste Zeit, dass sich jeder überlegt, wie wir eigentlich leben wollen – damit die Zukunft wieder ein Versprechen und keine Bedrohung ist."